Musik und Skulpturen auf dem Weg zur Stille
Technisch gesehen ist die „Erdenklang Strasse“ eine Anordnung von zehn Lautsprechern – mit einer Stereo-Kanalaufteilung – in einer 80 Meter langen Buchenhecke, zu sehen und zu hören am „Erdenklang Haus“, dem ehem. Firmensitz des Erdenklang Musikverlages, mitten im Naturschutzgebiet Homert (Sauerland).
Fotos: Hubl Greiner
Der Wanderer in seiner Unruhe und mit völlig überreizten Sinnesorganen tritt in diesen Klangraum. Leise und unverhofft klingt Musik aus der Hecke, kaum lauter als die Vogelstimmen, der Wind, die Blätter, der nahe Bach. Der Wanderer hält inne, hört auf zu reden oder zu grübeln. Synergetisch verbinden sich jetzt die Sinne: Während wir mitten in der Natur dieser Musik lauschen, machen wir unseren vielfach zugemüllten Hörsinn wieder empfangsbereit für die feinen Nuancen der Klänge des Windes, der Blätter, der Vögel.
Wir machen die Augen wieder empfänglich für die Schönheit dieser Mittelgebirgslandschaft, einer Blume, des Lichts und für die vielen anderen Naturgegebenheiten. Wir reanimieren den Tastsinn, wenn wir das Moos und die Blätter berühren und den Geruchssinn für die Klarheit der Luft und den Geschmackssinn für die Beeren, Nüsse, Kräuter und Kastanien.
Mit anderen Worten: Wir machen die überreizten Sinne empfänglich für eine ganzheitliche Wahrnehmung, die es uns erlaubt, innerlich zur Ruhe zu kommen und unsere Mitte zu finden.
Was ist geschehen? Ganz einfach, unser Hörsinn wird sensibilisiert. Das wichtigste Sinnesorgan, das Ohr, war als erstes der fünf Sinne bereits im Mutterleib aktiv und hat die Form eines Embryos. Es ist das Abbild des ganzen Menschen. 30.000 Nervenstränge laufen hier zusammen. Das Ohr vernetzt alle fünf Sinne. Somit entsteht eine ganzheitliche Wahrnehmung. Denn ist erst einmal der Hörsinn zugemüllt, reagieren auch die anderen vier Sinne nicht mehr richtig.
Beeinflusst von der Landschaft an diesem Ort hat die Wenholthausener Künstlerin Bettina Hegener vier 1,50 hohe Skulpturen „Tanz mit den Elementen“ aus Beton und Holz geschaffen. Sie sind entlang der Erdenklang Strasse installiert und verstärken die Kommunikation zwischen den Sinnen und der Natur.
Zwei CDs mit einer speziell dafür ausgesuchten, sehr ruhigen Musik aus dem Erdenklang-Repertoire erklingen durchgehend vom Morgen bis zum Abend.
CD: Erdenklang Stasse
CD: Tanz mit den Elementen
Mit einer weiteren CD „Vogelstimmen – auf dem Weg zur Stille“ können Sie sich die Piepmätze mit nach Hause nehmen.
Erdenklang Strasse
Habbeckestrasse 18
59889 Eslohe-Wenholthausen
Tel. 02973 2088
eMail: a.tonius (at) ulli-ruetzel.com
© Ulrich Rützel
Fotos von Hubl Greiner
„Das Leuchten des aufmerksamen Mannes“
Ein modernes Märchen
hier in der „Klanghecke“ an der „Erdenklang-Strasse“
Von Maryvonne Liana Schöner
29.05. bis 11.08.2015
Und auch noch danach…
„….Und manchmal, ja manchmal wenn der aufmerksame Mann auf seinem Stuhl sitzt und sich zu sammeln sucht, lässt sich ein Lächeln auf seinem Gesicht nieder, und ihm ist als ob er emporgehoben werden würde.“
Die Wanderer entlang der Klanghecke hören ein modernes Märchen, das sich direkt auf diesen Landschaftsraum bezieht. Sind es die alten, geheimnishütenden Wälder, welche die Menschen hier in besonderer Weise zu berühren vermögen? Oder sind es eher ihre großen, sagenumwobenen Wesen, die behütend das Sauerland durchstreifen und sich hier vorsichtig aus den schützenden Wäldern heraus wagen?
Kann es sein, dass sich hier ruhespendende Kraft so spürbar zu zeigen vermag, dass Sehnsucht zu Klang wird?
Jedenfalls ist es ein Ort, der inspiriert, Neues zu erkunden und sich weiter hinauszuwagen oder tief in sich hineinzuschauen.
Das Märchen dauert etwa 15 Minuten.
Diese Hördoku kann nur nach vorheriger Terminabsprache gespielt werden.
Eine Aktion der Künstlergruppe „Kunst mit Landschaftsräumen“ – Ulrike Mertens (Grevenstein), Maryvonne Liana Schöner (München) und Ulrich Rützel (Wenholthausen)
Kontakt: Ulrich Rützel
Tel.: 02973-2088
a.tonius (at) ulli-ruetzel.com
www.welten-verbinden.org
www.wesenhafte-gaerten.de
